Samstag, 10. Mai 2014

Vor der Wahl (2)


Vor der Wahl (2) - Stimmzettel

oder: Mein Versuch, Sperriges zu erklären




Ziemlich kompliziert wird es in zwei Wochen! 244 Kandidaten wollen in den Gemeinderat von Baden-Baden, sie verteilen sich auf sieben Listen. Hinzu kommen in Sandweier, Ebersteinburg, Haueneberstein und im Rebland noch die Kandidaten für die Ortsschafträte. Wer sich erst in der Wahlkabine mit dem Thema und den Namen auseinandersetzen will, sollte vielleicht vorsichtshalber ein kleines Picknick einstecken - es könnte etwas länger dauern, die 40 möglichen Stimmen zu verteilen.

Weil die Gemeinde weiß, dass wohl jeder Wähler die Stimmzettel in Ruhe ausfüllen möchte, werden die Listen schon vor der Wahl verschickt, und zwar an alle Wahlberechtiguten, nicht nur - wie auf meinem Foto hier - an Briefwähler. (Briefwähler bekommen diese Unterlagen also doppelt! Bitte aufpassen!)



 Vorab noch ein Hinweis:

"Ich habe nur die Wahlbenachrichtigung für die Europa-Wahl bekommen, nicht aber für die Gemeindertswahl", hört man zur Zeit immer wieder in der Stadt.

Das stimmt so nicht! Bitte sehen Sie sich den Zettel, der Ihnen vor ein paar Wochen zugegangen ist, noch einmal genau an. Die Wahlbenachrichtigung für die Europawahl ist gleichzeitig auch die für die Gemeinderatswahl, ebenso wie für die Wahl des Ortsschaftsrates (hier nicht auf dem Bild).



Dazu auch mein Blogeintrag "Vor der Wahl (1)" Klick


Da ich Schritt für Schritt erklären wollte, wie (nicht wen) man wählt, habe ich letzte Woche Briefwahl beantragt. Das ging sehr unkompliziert online, gestern wurden mir die amtlichen Unterlagen zugeschickt. 



Im Umschlag lagen zwei unterschiedliche "Wahlblöcke" wie ich sie mal nennen möchte: Für die Gemeinderatswahl und für die Europawahl:



Die sieben Listen für den Gemeinderat hängen übrigens zusammen, man kann sie aber an einer perforierten Stelle einzeln ablösen. Auf dem Deckblatt stehen ausführliche Erläuterungen zum Procedere:











Mit anderen Worten:

Entweder Sie entscheiden sich für eine Liste/Partei/Gruppierung - dann einfach oben ein Kreuz machen oder die entsprechende Liste aus dem Bock heraustrennen, und diesen Zettel unverändert in den leuchtend pinkfarbenen Umschlag geben. Damit bekommt die Partei Ihrer Wahl alle Stimmen, die Sie vergeben können, nämlich 40. (So viele, wie es Sitze im Gemeinderat gibt)

Oder Sie wollen einzelne Personen wählen, die Sie kennen oder die Sie für besonders fähig halten, Ihre Interessen im Gemeinderat zu vertreten. Dann dürfen Sie sich praktisch ihr Wunschparlament selber zusammenstellen. Sie können verschiedenen Kandidaten auf verschiedenen Listen ein bis drei Stimmen geben. Hinter dem Namen des Kandidaten und seinen persönlichen Angaben ist ein Kästchen, in das Sie die Anzahl ihrer Stimmen eintragen können, die Sie diesem Mann oder dieser Frau geben möchten. Insgamt können 40 Stimmen vertreilen, aber pro Kandidat maximal drei Stimmen! Das ist wichtig. Unter jeder Liste ist deshalb ein Feld, in das Sie zur Kontrolle und als Gedächtnisstütze die Anzahl der Stimmen vermerken können, die Sie auf dieser Liste bereits vergeben haben. Das macht das Zusammenzählen und die Kontrolle zum Schluss leichter.

Achtung: Sie MÜSSEN keine 40 Stimmen vergeben. Es reichen auch drei, oder eine oder 34.

Wenn Sie sich verzählt haben und es sind mehr als 40 Stimmen, ist Ihre Wahl ungültig. 

Aus gegebenem Anlass lasse ich Sie sehen, wie ich wähle. Oder zumindest lasse ich Sie den Beginn meiner Wahl sehen. Wer außer mir noch meine Stimmen erhält, verrate ich natürlich nicht!



Was ich übrigens kritisieren möchte: Auf den amtlich bekanntgegebenen Wahlvorschlägen und auch auf den Prospekten der einzelnen Parteien und Gruppierungen sind - neben Beruf und Wohnort - auch Alter oder Geburtsjahrgänge der Kandidaten vermerkt; auf dem amtlichen Stimmzettel fehlt diese Angabe leider. Auch wenn das so vom Gesetzgeber vorgegeben ist, bin ich der Meinung, dass das Alter einzelner Kandidaten für manche Wähler durchaus ein Wahlkriterium sein könnte.




 Thema Briefwahl!


Briefwähler haben übrigens die Wahl, ob sie ihre Unterlagen rechtzeitig wegschicken oder vielleicht doch am 25. Mai persönlich wählen gehen wollen. Im zweiten Fall müssen Sie aber im Wahlraum unbedingt den mit den Briefwahl-Unterlagen zugeschickten Wahlschein und den Personalausweis vorzeigen.





Wenn Sie am Wahltag verhindert sind, können Sie die Briefwahlunterlagen bis Freitag, 18 Uhr, in dringenden (= nachgewiesene plötzliche Erkrankung) Fällen sogar bis Sonntag 15 Uhr anfordern. Die Unterlagen werden dann per Boten zugestellt. Sie müssen aber bis spätestens Sonntag, 18 Uhr wieder ausgefüllt im Briefkasten des Rathauses, des Amtsgebäudes Briegelackerstraße oder der Ortsverwaltungen liegen. 

 







Achtung: Briefwähler bekommen Wahlunterlagen gleich zweimal zugeschickt! Bitte achten Sie auf Ihren Wahlschein! Nur der berechtigt Sie zur Wahl! Dazu auch dieser Beitrag auf goodnews4: Klick


Noch Fragen? Dann rufen Sie am besten das Wahlbüro der Stadtverwaltung Baden-Baden an:

Tel. 07221 - 931831