Donnerstag, 21. Mai 2015

Call a bike (2)


Call-Bikes in
Baden-Baden


Seit gestern gibt es nun also Leihfahrräder in der Stadt. „Call a bike“ auf gut Deutsch. Hört sich unkompliziert an.

Ein Praxistest.

Augustaplatz. Fünf futuristisch anmutende Räder stehen hier.



Erster Test: Gewicht. - Schwer!

Zweiter Text per Augenmaß. Wohin mit den Markteinkäufen? Hm... 



Dritter Test: Mieten!

Ich stelle mich mal dumm. Call – kommt von anrufen. Und die Telefonnummer steht ja dick und fett auf den Rädern.



Auf geht's zum fröhlichen Hotline-Spiel.

Wer wählt eigentlich immer diese unsägliche Musik in der Warteschleife aus?

Lange muss mir das aber nicht anhören. Schon ertönt eine angenehme Computerstimme am anderen Ende der Leitung.

Wenn ich bereits registrierter Kunde bin, sagt sie, dann möge ich bitte die 1 drücken. Wenn ich noch kein Kunde bin, die 0.

Also die 0. Ich lande im Callcenter. Musik! Dann meldet sich ein freundlicher Herr, aber – sorry – er hat leider nicht den blassesten Schimmer. Immerhin er ist nett und bemüht sich, guckt gleich mal bei Wikipedia nach, und findet dort, dass tatsächlich in Baden-Baden ganz neu 30 Callräder herumstehen.

=> KLICK

Das System, mit dem man sie mieten kann, ist allerdings bundesweit so einmalig, da muss er sich selbst erst mal schlau machen und jemanden fragen. Ob ich bitte so lange warten könne....

Die Gebührenuhr meines Mobilfunkanbieters tickt und tickt...

Der freundliche Herr meldet sich wieder. Er hat alles gefunden! Ich möge mich bitte an die Stadtwerke Baden-Baden wenden, um ich zu registrieren.

Tja nun - leider ist die Webseite nicht aktuell:





Außerdem: Wenn ich Tourist wäre, würde ich ja auch kein Kunde bei den Stadtwerken sein. Und es sind doch wohl in erster Linie Touristen, die in der Stadtmitte ein Fahrrad leihen wollen, nehme ich mal an. Wie würde man also mit denen verfahren? Wie kommen die an ein Miet-Fahrrad?

Sie müssten die auf dem Rad angegebene Nummer wählen, sagt der Scherzkeks.



Das habe ich gerade getan. Da lande ich bei Ihnen, und Sie wissen nicht Bescheid.“

Wir lachen.

Also: Wie geht das nun bitte im Ernstfall?

Dann müsste ich mich als erstes registrieren lassen, erfahre ich.

Wie läuft das ab?

Der Herr im Callcenter möchte in diesem Fall per Telefon alle meine persönlichen Daten einsammeln: Geburtsdatum, Name, Anschrift, mail-Adresse, Konto- oder Kreditkartennummer.

Und nein, es ist nicht vorgesehen, dass ich eine schriftliche Bestätigung unseres Gesprächs erhalte. „Sie schließen hier einen mündlichen Vertrag ab“, höre ich.

Von allgemeinen Geschäftsbedingungen ist keine Rede.

Würde dieser Registriervorgang abgeschlossen, würde ich sofort freigeschaltet und eine Unterweisung erhalten, wie ich das Fahrrad in Gang setzen kann, erfahre ich.

Und das ist dann alles? Kommen noch irgendwelche Zusatzkosten auf mich zu?“

Oh ja, erfahre ich dann endlich. Eine telefonische Registrierung kostet mich nicht nur die normalen Handygebühren, sondern auch 5 Euro Anmeldegebühr.

Im Internet wäre es kostenlos.

Alternativ könne ich mich aber auch per App anmelden. Tja – leider fehlt hier der QR-Code oder sehe ich ihn nur nicht?

Ich hole mir später zuhause die App via Computer über die Webseite von call-a-bike auf mein smart-phone:



Das klappt sofort. Ich muss auch keine Daten weitergeben, die zieht sich die App aus dem Handy.







Allerdings bin ich mir nicht sicher, nach welchem Tarif nun abgerechnet wird. Jedenfalls finde ich nichts, wo ich mich als Kunde der Stadtwerke oder als Inhaber einer Bahncard ausweisen könnte. Dann würde ich nämlich die erste halbe Stunde umsonst radeln können und müsste für einen ganzen Tag auch nur eine Pauschale von 9 statt 15 Euro zahlen.

Eine online-Registrierung über den von den Stadtwerken angegebenen Link


funktioniert leider nicht, es öffnet sich dieses Fenster:




Aber das sind vielleicht – hoffentlich – noch Kinderkrankheiten.

Denn bei all den kleinen Anfangsproblemen ist das Stadt-Rad doch eine tolle Sache! Und mit der einmaligen Registrierung könnte ich nun nicht nur in Baden-Baden, sondern bundesweit in 50 Städten vollkommen problemlos Fahrräder ausleihen.

In Baden-Baden stehen die Räder ab sofort an folgenden Stellen bereit:

Bahnhof Baden-Oos

Wohnmobilparkplatz, Hubertusstraße 2

Busparkplatz, Eisenbahnstraße

Kurhaus (Einfahrt Parkgarage)

Augustaplatz (neben dem Kiosk)

Kinoparkhaus Cineplex (geplant)


Strom- oder Gaskunden der Stadtwerke erhalten den Stadtwerke-Sondertarif, dabei fällt kein Grundpreis an, und die ersten 30 Minuten jeder Fahrt sind kostenfrei.

Erst ab der 31. Minute zahlt man nur 8 Cent pro Minute, maximal 9,00 Euro pro Tag.

In den Stadtwerke Servicecentern erhält man die Zugangsdaten und auf Wunsch eine Kundenkarte, die über das 24h-Service-Telefon frei geschaltet wird. Das Ausleihen kann dann bequem am Display des Fahrrads vorgenommen werden. Hier die Gebrauchsanweisung:





Auch Besucher von Baden-Baden können „Call a Bike“ nutzen. Im Grundtarif kostet ein Fahrrad pro Minute 8 Cent Miete, höchstens jedoch 15 Euro am Tag. Bahncard-Inhaber zahlen 9 Euro pro Tag. Hier die normalen Gebühren auf einen Blick:




Wem das alles zu kompliziert oder unheimlich erscheint, der kann sich aber auch an die Stadtwerke und Kundencenter wenden. Hier helfen "Menschen aus Fleisch und Blut" weiter:

Bei den Stadtwerken in den Verkaufsstellen
- im Bürgerbüro am Rathaus,

- bei den Verkehrsbetrieben in der Beuerner Straße 25

- oder im Kundenzentrum in der Waldseestraße 24 beziehungsweise telefonisch unter der Telefon-Nummer 07221 – 277-650. 

Auf geht's! 



Weitere Informationen über Radfahren in Baden-Baden finden Sie hier => KLICK